Informieren Sie sich hier über den Iran, – unser Klima, unser Leben, unsere Traditionen.
Persien ist ein großes Land mit vielen Facetten, – ein Land zwischen Tradition und Fortschritt, – ein Land mit interessanten Menschen und ihren Geschichten. Es ist kaum möglich alle Facetten zu beleuchten. Trotzdem möchte ich ihnen hier eine Mischung aus Fakten, Geschichten und Traditionen zusammenstellen, um Ihnen die Möglichkeit zu geben schon erste Einblicke und Eindrücke zu bekommen.
Kontaktfreude
Die Iraner sind sehr kontaktfreudig und gastfreundlich. Kontaktdaten werden im Iran schneller ausgetauscht als in Deutschland.
Iranische Höflichkeit
Wer länger im Iran ist, wird ein lustiges Lied über die kleinen kulturellen Unterschiede singen können.
Das wohl herausragendste Konstrukt heißt „Tarof“. Es beschreibt das typisch persische System an Höflichkeitsregeln, die ziemlich alle einhalten, auch wenn sie darüber spaßen. Eine Ausprägung ist beispielsweise: wenn mir jemand etwas anbietet, das kann eine Einladung zum Tee oder ein paar Nüsse vom Sitznachbarn im Bus sein, dann lehne ich in jedem Fall erst mal ab. Wenn die Person das Geschenk ernst meint, dann wird sie es nochmals anbieten mit etwas mehr Druck. Ich werde nochmal ablehnen. Erst beim dritten Mal anbieten werde ich es annehmen. Wer sofort Ja sagt, der gilt als unhöflich. Klingt komisch, - ist aber so. - Auch Händler oder Taxifahrer weigern sich vielleicht Ihr Geld zu nehmen. Sie bekommen aber nicht wirklich etwas umsonst, es handelt sich vielmehr um eine Höflichkeitsform und es wird erwartet, dass du bei dem Spielchen mitmachst. Im Prinzip geht es darum, deinen Willen zu verleugnen, um es dem anderen recht zu machen. Und das gilt für so ziemlich jede soziale Situation.
Höflichkeit zieht natürlich auch weitere Kreise. Ein typisches Gespräch beginnt mit langen und herzlichen Floskeln, wie es der Familie geht. Diese werden oft automatisch und monoton runtergerasselt. Zum Abschied wünscht man sich Gesundheit und gibt Grüße an die gesamte Familie mit.
Religion
Im Iran leben Menschen verschiedener Religionsgemeinschaften. Der Iran ist zu 99 Prozent muslimisch, es leben aber auch ca. 300.000 Christen im Iran. Dazu gibt es eine kleine Minderheit von Juden sowie Baha’i. "Anhänger nicht-muslimischer" Religionen werden toleriert, das Tragen eines Halskreuzes oder der Besitz einer Bibel ist unproblematisch. Missionieren wird aber nicht toleriert.
Perserteppiche sind (un)vollkommen
Ein altes persisches Sprichwort besagt, „Ein Perserteppich ist vollkommen unvollkommen und genau ungenau“.
Was das bedeuten soll? Eigentlich ganz einfach: Ein edler Perserteppich hat in der Regel stets einige beabsichtigte Mängel, um daran zu erinnern, dass nur Gott wahre Perfektion erschaffen kann.
Privatpartys
Iraner sind traditionell Weintrinker, seit tausenden von Jahren ist der Name Wein immer wieder in der Literatur erwähnt.
Alkohol wurde und wird immer noch getrunken. Seit Anfang der islamischen Revolution (1979) wurde Alkohol offiziell verboten, man findet aber alles was man braucht.
In den zentralen Gebieten Irans herrscht Kontinentalklima mit heißen trockenen Sommern und kalten Wintern.
An den Randzonen dominieren gegensätzliche klimatische Bedingungen. So fallen am kaspischen Meer während des gesamten Jahres reichliche Niederschläge, aber im Hochland sind diese auf Spätherbst bis Frühjahr konzentriert und kommen oft als Schnee. Durch die Westwinde nehmen die Niederschläge von Westen nach Osten ab, wo sich die extremsten Wüstenregionen befinden. Im nordlichen Hochland und in den Gebirgen sinken die Tempraturen im Winter unter Null Grad, und auch in Teheran fällt Schnee. Im Hochsommer können in der Lut-Wüste über 60 Grad erreicht werden, während es gleichzeitig in Teheran nur 35 Grad heiß ist.
Persisch, das zur indogermanischen Sprachfamilie zählt, ist Amtssprache des Irans. Worte wie Pedar für Vater, Madar für Mutter, Dokhtar für Tochter und Baradar für Bruder zeigen die gemeinsame Herkunft, z.B. mit dem Deutschen.
Es wird von über 50% der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen.
Dazu kommen weitere Sprachen, die zum iranischen Zweig zählen wie Kurdisch, Mazandaranisch, Gilakisch, Lurisch, Bakhtiarisch und Belutschisch.
Persisch hat auch eine besondere Bedeutung durch die tausendjährige Verbindungen besonders nach Osten, wo beispielsweise Urdu auf persisch zurückgeht oder Verwandschaften mit Hindi bestehen. Im Nordosten Irans wird das zu den Türksprachen gehörige Aserisch gesprochen. Gemeinsam mit den kleineren Bevölkerungsgruppen der Qashqai und Turkmenen ergibt dies insgesamt über 36% mit turksprachigem Hintergrund. In Khuzestan und in den südlichen Küstenregionen leben arabischsprachige Iraner, die unter 3% der Gesamtbevölkerung ausmachen.
Persisch wird mit dem arabischen Alphabet und einigen zusätzlichen Buchstaben geschrieben. Geschäftssprache ist auch Englisch.
Nach Saudi-Arabien ist der Iran der größte Staat des Nahen Ostens. Mit einer Fläche von rund 1,65 Mio. km2 ist das »Land der Arier« – so die ursprüngliche Bedeutung des Landesnamens – dreimal so groß wie Frankreich. Im Westen und Nordwesten grenzt der Iran an den Irak, die Türkei, Armenien und Aserbaidschan. Im Norden an Turkmenistan. Nachbarstaaten im Osten sind Afghanistan und Pakistan. Im Norden hat der Iran einen 740 km langen Küstenanteil am Kaspischen Meer; die Küste am Golf von Oman und am Persischen Golf im Süden ist rund 2450 km lang.
Das Staatsgebiet des Irans liegt im Verlauf des alpidischen Gebirgsgürtels, der Europa und Asien in überwiegend west-östlicher Richtung durchzieht und sich im Ararat-Hochland in das nördliche Elbursgebirge, das im Damavand, dem höchsten Berg Vorderasiens, bis 5671 m hoch wird, und in das südliche, im Sard Kuh 4548 m hohe Zagrosgebirge gabelt.
Die traditionelle Bekleidung der Frauen unter der Qajaren Dynastie wurde von neuem König Reza Shah (Gründer der Dynastie Pahlavi 1925) im Jahre 1935 abgeschafft. Zuerst sollten sich Männer europäisch kleiden, dann folgten die Frauen.
Seit Beginn der islamischen Revolution (1979 ) müssen die Frauen zumindest ein Kopftuch tragen, den Tschador findet man meistens bei traditionellen Frauen, aber auch beim Besuch der Heiligtümer müssen alle einen Tschador tragen.
Die iranischen Frauen kämpfen seit Beginn der islamischen Regeln für die Abschaffung des Hijab.
Eine Iranerin darf nicht ohne Kopftuch in der Öffentlichkeit auftreten, sonst droht Ihr neben einer Abmahnung eine Geldstrafe. Bei Touristinnen ist es nicht so schlimm .
Die heutige persische Küche des Irans ist orientalisch-asiatisch. Es wird viel Wert auf die Geschmacksharmonie der Zutaten gelegt. Sie ist weniger gewürzlastig als die indische Küche und nimmt weniger Knoblauch und Fett als die arabische oder türkische Küche.
Ein wichtiger Bestandteil der persischen Küche ist Duftreis, aber auch Fladenbrot ist immer dabei.
Typisch sind auch Lamm-, Rinder-, und Hühnchenspieße, angerichtet mit Reis und einer gegrillten, teilweise schwarz angebrannten Tomate. Für den deutschen Gaumen ist bereits die Tomate eine Geschmacksexplosion. Die schöne gelbe Färbung erhält der Reis durch Safran. Safran ist übrigens fester Bestandteil der persischen Küche. Ob Eis, Nüsse oder Hauptgerichte: Safran darf nicht fehlen.
Bei unseren Gästen sind neben Tee und “dukh“(Joghurtgetränk) auch Melenonensaft mit Rosenwasser und etwas Zucker sehr beliebt. Karottensaft mit Vanilleeis hört sich vielleicht strange an, ist aber sehr schmackhaft.
Persische Familien lieben es zu picknicken. Es ist fast ein Nationalsport, der an Nationalfeiertagen betrieben wird, aber auch freitagabends picknicken Familien, wo immer es grün ist. Ich freue mich auch mit Ihnen in freier Natur die persischen Köstlichkeiten zu genießen.
Der Iran hat seit mehr als 400 Jahren gute und enge Beziehungen zu Europa, schon seit 140 Jahren gibt es iranische Studenten in Europa.
Die Modernität hat ihren Lauf nach dem 1. Weltkrieg ganz besonders nach der Gründung der Dynastie Pahlavi (Reza Shah 1925-1941) begonnen.
Nach dem 2. Weltkrieg war es der Sohn von Reza Shah, Mohammad Reza Pahlavi (1941-1979), bei dem die Frauen schon in dieser Zeit Ministerposten erhielten.
In den großen Städten wie Teheran, Shiraz, Isfahan, Ahwaz beobachtet man wie die Modernität sich in Kombination mit Traditionen in den Familienstrukturen etabliert hat. In den kleineren Städten bzw. Dörfern (bildungsfernen Gemeinden) ist die Tradition verankert.
Globalisierung, Internetzeitalter, hohe Bildung der Bevölkerung haben ihre gravierenden Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Mittlerweile ist es z.B. relativ normal , dass Frauen und Männer unverheiratet zusammen leben.
Nach der Abschaffung des Hijabs durch Reza Shah (1925-1941) hat die Frauenbewegung in der Gesellschaft begonnen. Die iranischen Frauen sind in der gesamten Region in vielerlei Hinsicht Vorreiter, ob in der Medizin, der Justiz, der Politik, der Literatur oder in der Filmindustrie.
Eine Frau ist Trägerin des Nobelpreises in Menschenrechtsfragen. Viele Frauen erhielten Preise in der Filmindustrie. Sie bekamen Preise in Mathematik, Physik und der Literatur etc…
Im heutigen Parlament sitzen 17 Frauen, zahlreiche Frauen tragen Professorentitel in namhaften internationalen Universitäten, von Süd Afrika bis Kanada. Sehr viele sind namhafte politische Kommentatorinnen, auch in der Musik haben die Frauen eine Vorreiterrolle .
Seit 38 Jahren leiden die Frauen unter der Ungleichheit, wie z.B. der zwanghaften Kopfbedeckung oder der Arbeitslosigkeit.
Die Frauen beteiligen sich sehr wohl politisch in der Gesellschaft (zahlreiche NGO`s, namhafte Bloggerinnen, Journalistinnen). In der 2. Amtszeit von Hassan Rohani erhielten viele Frauen Ämter wie die einer Gouverneurin oder einer Landespräsidentin. Sie besetzen höhere Bildungsämter (z.B. Gesundheitsämter).
Im Gegensatz zu dem Bild, das die westlichen Medien vermitteln ist der Iran ein doch ein verhältnismäßig sicheres Reiseland. Der Amtsantritt von Präsident Rohani im Jahre 2013 hatte einen positiven Einfluss auf die innen- sowie außenpolitischen Verhältnisse. Selbstverständlich behalten wir die politische Lage im Auge und werden bei der Planung der Reise alle Aspekte bezüglich der Sicherheit beachten. Unsere Reiseroute führt durch das Innere des Landes und meidet Grenzgebiete, in denen Spannungen nicht ganz auszuschließen sind. Demonstrationen und Versammlungen werden wir vermeiden, die aktuellen Einschätzungen des Auswärtigen Amtes werden selbstverständlich berücksichtigt. Die Sicherheit jedes Einzelnen steht immer an erster Stelle.
Unter folgendem Link können Sie offizielle Sicherheitshinweise nachlesen: Auswärtiges-Amt - IRAN - Sicherheit